Mittwoch, 17. Februar 2016

Das dumme Volk

Ich denke, es ist uns gar nicht so richtig bewusst, was gerade geschieht. Es ist eine Veränderung des Denkens im Gange, die uns zu überrollen droht. Der Grund ist die Informationsflut, die es - so wie sie derzeit stattfindet – früher nicht gab.

Wenn man so zurückblickt ins Mittelalter, dann war das Volk ganz nach den Vorstellungen der herrschaftlichen Klasse geraten. Die meisten Bürgerinnen und Bürger konnten weder lesen noch schreiben. Es gab kaum Information was in der Welt geschah, und Bücher waren auch selten, oder es gab gar keine. 
Schriften die unangenehm waren kamen auf den Index.
Das Volk arbeitete. Es ging dem erlernten Beruf nach. Sie glaubten an Hexen und Dämonen, erzählten Märchen und Schauergeschichten und glaubten die Wälder würden von Zyklopen beherrscht.
Die Menschen erlebten Kriege, Seuchen, und Zeiten des Aufbaus. Und über allem stand die Kirche und der Staat.

Informationen waren nicht erwünscht. Das Volk sollte dumm gehalten werden. Ein dummes Volk stellt keine Fragen. Es arbeitet, zieht in den Krieg und baut alles wieder auf.

Doch die Zeit schreitet voran.
Da nützten auch die Bücherverbrennungen nichts. Radio, Fernsehen und Zeitungen sorgten nun für einen regen Informationsfluss. Und wenn man diese neuen Medien nicht verbrennen kann, dann muss man sie eben beherrschen.

Das ist so geblieben, bis das Internet und die weltweite Vernetzung hinzukam. Diese WWW konnte man nicht gänzlich beherrschen. Es dauerte ein paar Jahre bis es gut anlief. Man könnte die Startphase dieser neuen Entwicklung etwa in Jahr 2012 legen.

Was nun geschah war ein Internet-Marktschreien der Sonderklasse. Man muss sich das wie einen riesigen Marktplatz vorstellen, auf dem alle durcheinander schreien und durcheinander übertreiben und durcheinander Lügen und durcheinander beeinflussen.
Die Information droht durch dieses Niedertrampeln der Wahrheiten, gänzlich ins Mittelalter zurückzufallen; wenn da nicht … ja … wenn da nicht dazwischen ein paar Stimmen zu hören wären, die es sich anzuhören lohnt.

Und plötzlich wurden die Lügner auf allen Seiten zu Dorfnarren.
Sie standen da wie Trottel und logen weiter.
Und sie merkten nicht, dass sie ausgelacht wurden.
Doch es gab noch viele Leute, die ihnen zuhörten und nicht bemerkten, wie ihre Lügennasen immer länger wurden. 
Und die jahrhundertelange eingefahrene Machtstruktur, die sie inne hatten, war auch nicht zu brechen.

Was nützt aber die Wahrheit, die einige Leute zumindest erahnen oder erforschen können, wenn sie der Gleichgültigkeit einher fällt? 
Doch die Wahrheit war gesät und wurde geerntet. Und sie vermehrte sich.
Und es kam eine schlimme Zeit, in der die Lügner, die als Dorftrottel erkannt wurden, mit Schimpf und Schande davon gejagt wurden.
Und das Volk musste wieder einmal alles aufbauen. Doch ob die Stadtmauer der Wahrheit, dem Ansturm der Lügner stand halten wird, wusste niemand.




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